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VonVerband unabhängiger selbstständiger Reisebüros - Bundesverband e.V.

Reisebüros erklären Solidarität mit Ukraine



Linnhoff: Tourismuswirtschaft muss Verhältnis zu Russland klären

 

Angesichts der russischen Invasion in der Ukraine hat der Reisebüroverband VUSR der Ukraine und ihrer Bevölkerung die volle Solidarität des Reisevertriebs in Deutschland erklärt. Nur wenige Branchen seien so sehr auf Frieden und Freiheit angewiesen wie die Reisebranche. Deshalb könne das Schicksal eines Landes und vor allem das Schicksal der Menschen in der Ukraine die Tourismuswirtschaft nicht kalt lassen. Vor diesem Hintergrund und der Brutalität des russischen Vorgehens müssten auch deutsche Reiseunternehmen wie die TUI, die zu einem großen Teil in russischem Besitz seien, ihr Verhältnis zu Russland in dieser Krise klären.

 

Die Vorsitzende des Verbandes unabhängiger selbständiger Reisebüros VUSR, Marija Linnhoff sagte dazu: „Die Ereignisse in der Ukraine erschrecken uns und machen uns tieftraurig. Unsere Solidarität als Reisevertrieb gilt den Menschen in der Ukraine, die durch die Aggression Russlands jetzt um ihr Leben und ihre Heimat kämpfen oder diese vielfach schon auf der Flucht vor russischen Truppen verlassen haben. Gerade unsere Branche, die für Lebensfreude und Weltoffenheit steht, kann sich nicht in Gleichgültigkeit abwenden, sondern muss ein klares Zeichen setzen. Wir als Reisebüros stehen zur Ukraine und ihren Menschen und wir wünschen uns Frieden und Freiheit für alle Menschen. Aggression, Invasion und Unterdrückung müssen als solche benannt werden! Gleichgültigkeit, gerade von gesellschaftlicher und unternehmerischer Seite, würde das Signal geben, dass einem das Schicksal der Menschen und des Friedens und damit auch der Grundlage der Tourismuswirtschaft, egal sind.“

 

Linnhoff fordert deshalb auch ein klares Signal der gesamten Tourismuswirtschaft in Deutschland. Vor allem müssten Unternehmen wie die TUI, die stark von russischen Interessen abhängig seien, ihr Verhältnis zu Russland und den Ereignissen dort klären. Die Verbandschefin erklärt dazu: „Wir brauchen einen lauten Schulterschluss der ganzen Branche. Unsere Botschaft muss klar sein: Die Ukraine ist die Nagelprobe für Frieden und Freiheit. Deshalb müssen wir klar kommunizieren und uns bekennen. Wir brauchen als gesamte Tourismuswirtschaft ein vernehmbares Signal.“ Auch Branchenprimus TUI müsse sich klar bekennen und vom russischen Vorgehen distanzieren. Der Bund müsse überdies dafür sorgen, dass kein Staatsgeld über einen TUI-Umweg beim russischen Oligarchen und TUI-Großaktionär Mordaschow lande, der als Putin-Intimus gilt. Dies sicherzustellen, sei auch Aufgabe des TUI-Managements.

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Buchungslage

 

Die aktuelle Buchungslage sorgt in den Reisebüros nach vielen Monaten Pandemie für eine positive Grundstimmung. Dennoch wird diese Euphorie gebremst. Denn ob die Reisen tatsächlich stattfinden, hängt nicht nur von Corona und möglichen neuen Varianten ab. Auch der Russland/Ukraine Konflikt und mögliche Sperrungen des europäischen Luftverkehrs schweben wie das Schwert des Damokles über der Branche. Hier muss die Bundesregierung präventiv tätig werden, um im Worst-Case monetäre Hilfe zur Verfügung stellen zu können.

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Reisebüros sind weder Whitney Houston noch ihr Bodyguard Bundesregierung muss bei der Ü-Hilfe III stark nachlegen

(Iserlohn/rok) „Vieles, was die Kanzlerin sagt und tut, kann ich verstehen. Ich muss aber nicht auch für alles Verständnis haben!“, betont die Vorsitzende des VUSR Bundesverbands, Marija Linnhoff. „Und irgendwann muss doch auch mal Schluss sein!“ Insbesondere die ungeschickt einseitige Wortwahl der Regierungspolitiker im Blick auf Kontaktvermeidung und Infektionsübertragung durch Fortbewegung stößt auf.

Linnhoff weiter: „Reisebüroinhaberinnen und Reisebüroinhaber in ganz Deutschland haben die Bundesregierung bisher gern bei den Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung der Pandemie unterstützt. Eben auch, weil nach anfänglichen Unwegsamkeiten dann parallel zielgenaue und allgemein verträgliche Hilfspakete für die allermeisten Reisebüros geschnürt wurden. Das wissen entscheidende Politikerinnen und Politiker. Doch eines ist auch klar: Wir können und werden unsere eigene Existenz nicht bis zur Selbstaufgabe aufs Spiel setzen, nur damit die Kanzlerin und die Ihren gut dastehen. Zumal die Neuauflage der Ü-Hilfe III noch immer nicht die Grundlage schafft, einen solchen Einsatz finanziell abzufedern!“

Was genau ist passiert? Laut Medienberichten soll sich die Kanzlerin mit Herrn Söder in der Weise geäußert haben, das „Reisen“ an sich und komplett unterbinden zu wollen. Es sollen jüngst Sätze gefallen sein wie: „Man kann zwar 15 Kilometer Sperrzone einführen, aber es ist schwer, Reisen in die Welt zu verbieten. (…) Wir müssen den Flugverkehr so ausdünnen, dass man nirgendwo mehr hinkommt.“ Was hierbei allerdings niemanden zu stören scheint: Sowohl Frau Dr. Merkel, wie auch Länderchefinnen und Länderchefs und viele andere Stimmen wollen gar nicht das touristische „Reisen“ an sich verbieten. Vielmehr geht es um eine weitere Einschränkung des bereits begrenzten Bewegungsfreiraums über Ländergrenzen hinweg.

„Die Bundesregierung bringt sich in eine fatale Lage,“ regt sich die Verbands-Vorsitzendes auf.
„Zunächst unterlässt sie es bis dato, die Ausgestaltung der Ü-Hilfe III wirklich der veränderten Corona-Lage anzupassen. Und nun dreht sie das Messer in der offenen Wunde der Reisebüros durch nicht ausgeklügelte Formulierungen noch um! So wird es nicht mehr lange dauern, dann werden Politik und Medien es geschafft haben, ein positiv belegtes und bei Bürgern wertvolles Wort wie „Reisen“ so in den Dreck zu ziehen und dadurch als Pandemietreiber zu diffamieren, dass die negativen Spätfolgen dieser Wortverdrehung auch in den kommenden Zeiten der Lockerung und zum Ende der Pandemie Menschen grundsätzlich abhalten, sich zum Ziel der Erholung und des kulturellen Austauschs über Ländergrenzen hinweg zu bewegen.“

Linnhoff abschließend: „Ich kann und will nicht verstehen, wie Menschen, die ich sonst sehr schätze, sich so unmöglich ungeschickt ausdrücken können und damit die Existenz von mehr als 100.000 Reisebüromitarbeiterinnen und Reisebüromitarbeitern aufs Spiel setzen! Diese Spielchen müssen endlich aufhören. Hier muss in doppelten Sinne Abhilfe geschaffen werden. Die Bundesregierung muss nun auch nachlegen! – Zumal so auch überhaupt nicht über die Pannen bei der Impfstoffbesorgung und -verteilung hinweggetäuscht werden kann!“