VUSR kritisiert Änderungen der FAQs zur Überbrückungshilfe scharf

VonVerband unabhängiger selbstständiger Reisebüros - Bundesverband e.V.

VUSR kritisiert Änderungen der FAQs zur Überbrückungshilfe scharf

 

Linnhoff: Bundesregierung bringt Reisebüros durch die Hintertür in Not

Der Bundesverband der Reisebüros VUSR hat kurzfristige und vor allem nachträgliche Änderungen der FAQs zu den Corona-Überbrückungshilfen scharf kritisiert. Mit der Änderung führe die Bundesregierung den Sinn der Überbrückungshilfen selbst ad absurdum. Viele Reisebüros seien mit den Neuregelungen ebenso überfordert wie die sogenannten prüfenden Dritten. Kurze Fristen und immer neue Anforderung von Unterlagen und Daten sorgen für finanzielle Unsicherheit. Der VUSR fordert dringend eine klare Struktur und Vereinfachung des Abrechnungsprozesses. Die Bundesregierung müsse jetzt schnell dafür sorgen, dass die Regeln so gestaltet würden, dass sie den betroffenen Reisebüros Planungssicherheit statt Existenzangst bringen.

Verbandschefin Marija Linnhoff hat die Änderungen der FAQs scharf kritisiert und die Bundesregierung dringend aufgefordert, diese beunruhigende Situation zu beheben. Sie sagte: “ Wenn die Regelungen zur Überbrückungshilfe so bleiben, bringt die Bundesregierung die Reisebüros -die sie damit eigentlich retten wollte- durch die Hintertür in Not. Das ist völlig absurd. Reisebüros haben während der Pandemie massive finanzielle Belastungen und Unsicherheiten erlebt. Die Überbrückungshilfen sollten eine dringend benötigte Rettungsleine sein, aber die nachträglichen Änderungen in den FAQs gefährden nun ihre Existenz. Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung klare, einfache Richtlinien für die Hilfen festlegt.“

Die Hauptkritikpunkte konzentrieren sich auf mehrere Aspekte der Änderungen. Die so genannten prüfenden Dritten, darunter Steuerberater, sind zeitlich und personell überfordert, da sie mit einem Ansturm von Anfragen konfrontiert sind, die sie kaum bewältigen können. Die gesetzten Fristen von 8-14 Werktagen seien angesichts der unklaren Formulierung der Anfragen definitiv zu knapp bemessen und führten zu Verzögerungen. Zudem, so Linnhoff weiter, würden von den Reisebüros Daten und Unterlagen angefordert, die bereits durch die ursprünglichen Anträge vorhanden seien oder schlichtweg unnötig erscheinen. Dieser übermäßige bürokratische Aufwand führe zu finanziellen Einbußen und lenke von der eigentlichen Kundenarbeit ab.

Die VUSR fordert dringend eine klare Struktur und eine umgehende Vereinfachung des Abrechnungsprozesses. Insbesondere der Nachweis sämtlicher Einzelkosten zu den Positionen 01 – 10 ist völlig unnötig. Ergibt sich aus den Betriebswirtschaftlichen Auswertungen (BWA) für die üblichen, regelmäßigen Fixkosten eine gleichbleibende Höhe in den Jahren 2019-2021, kann von einer ordnungsgemäßen Verbuchung durch den vereidigten, prüfenden Dritten ausgegangen werden. Abweichungen könnten über die jeweiligen Kontenblätter gezielt gefunden und bei Bedarf dann abgefragt werden. Dies würde den Prozess erheblich vereinfachen.
Auch in Bezug auf ausgefallene Provisionen fordert der Verband eine Überarbeitung. Statt für jeden einzelnen Vorgang sämtliche Belege zu verlangen, sollte anhand der einzureichenden Liste stichprobenartig geprüft werden, um den zeitlichen Aufwand zu minimieren. Linnhoff fordert Bundeswirtschaftsminister Habeck zum Handeln auf: „Der Bundeswirtschaftsminister muss jetzt handeln, um die existenzbedrohenden Konsequenzen dieser Änderungen abzuwenden. Bedauerlicherweise hat das Ministerium die Folgen der Regelung scheinbar nicht selbst auf dem Schirm. Hier bieten wir jederzeit, wie auch schon bei der Gestaltung der Überbrückungshilfen, unsere Hilfe an.“

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