Tourismusgipfel und nationale Tourismusstrategie:VUSR kritisiert mangelnde Wertschätzung für den Outgoing-Tourismus und ruft zur Geschlossenheit auf:

VonVerband unabhängiger selbstständiger Reisebüros - Bundesverband e.V.

Tourismusgipfel und nationale Tourismusstrategie:VUSR kritisiert mangelnde Wertschätzung für den Outgoing-Tourismus und ruft zur Geschlossenheit auf:


Linnhoff: Klimaschutz und nachhaltiger Tourismus sind nicht allein national zu lösen

Der VUSR e.V. Bundesverband hatte bereits am 22. März 2023 von der Politik wieder mehr Beachtung für den Outgoing-Tourismus gefordert und hört spätestens nach dem Tourismusgipfel des BTW die Alarmglocken für den Outgoing-Tourismus schrillen und fordert eine breite Allianz der beteiligten Branchenteilnehmer wie Reiseveranstalter, Reisevertrieb, Flughäfen, Airlines und Vertreter der großen Destinationen, um dieser bedenklichen Entwicklung entgegenzuwirken. Weiterhin kritisiert der Verband die pauschale Stigmatisierung von Flug- und Schiffsreisen durch Regierungsvertreter, die inzwischen groteske Formen annimmt und ruft zur Besonnenheit auf.

Verbandschefin Linnhoff äußert sich besorgt über die Entwicklung und den Inhalt der aktuellen Veranstaltungen des BMWK und des BTW in Berlin: „Man hat aktuell den Eindruck, als ob Reisen außerhalb von Deutschland die Wurzel allen Übels sind und die Transformation zum nachhaltigen Tourismus nur durch Urlaub innerhalb von Deutschland gelingen kann. Mal abgesehen davon, dass der Outgoing-Tourismus einen Großteil der Wirtschaftsleistung und Arbeitskräfte unserer Branche stellt, werden die positiven Aspekte von Auslandsreisen völlig verdrängt. Wir leisten einen enormen Beitrag für die weltweite Entwicklungshilfe und sorgen in den Destinationen für eine Stärkung der Wirtschaft, was sich letztendlich positiv auf die Bildung und Entwicklung der Länder auswirkt. Beides sind wichtige Faktoren, damit auch diese Länder ihren Beitrag zur Klimawende leisten können. Den CO2-Fußabdruck allein auf den Transport zu beschränken, wird der Thematik ebenfalls nicht gerecht. Zudem legen große Veranstalter wie TUI und Der Touristik sehr viel Wert auf den Ausbau von Nachhaltigkeitsprojekten in den Destinationen und die großen Reedereien steuern bereits aktiv um auf erneuerbare Energien.“

Linnhoff sieht auch die europäische Zusammenarbeit zum Erreichen der Klimaziele in Gefahr: „Ein Großteil der Deutschen macht immer noch z.B. im europäischen Ausland Urlaub und wir können nicht einfach den Tourismus innerhalb der EU runterfahren, denn dieser ist für einige Länder der wichtigste Wirtschaftsfaktor. Dies führt zu großen finanziellen Problemen unserer Partner – eine rein national ausgerichtete Strategie ist hier zu kurz gedacht. Das Reisen verbindet seit Jahrzenten ganze Nationen und trägt maßgeblich zur Völkerverständigung bei. Eine Spaltung würde langfristig Schaden anrichten.“

Mit großer Verwunderung nimmt Linnhoff auch zur Kenntnis, dass die großen Branchenverbände das Geschehen nicht nur stillschweigend hinnehmen, sondern diesen Weg auch noch bejubeln: „Man fragt sich schon, ob diese Verbände den Outgoing-Tourismus und die Vielzahl der davon abhängigen Unternehmen überhaupt noch vertreten? Scheinbar sind wir aktuell der einzige Verband, der hier die Fahne für Urlaub im Ausland hochhält und die mangelnde Dialogbereitschaft und Weitsicht bemängelt.“

Linnhoff ruft daher auch andere Vertreter des Outgoing-Tourismus zur Zusammenarbeit auf und signalisiert die Bereitschaft des VUSR zum Dialog: „ Der VUSR bekennt im Interesse seiner Mitglieder klar Farbe und hofft auf weitere Unterstützung aus der Branche, damit man wieder in einen konstruktiven Austausch mit der Regierung tritt und nachhaltigen Tourismus im Dialog umsetzt.“

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