Reisebüros wollen wieder mehr Beachtung für Outgoing-Geschäft

VonVerband unabhängiger selbstständiger Reisebüros - Bundesverband e.V.

Reisebüros wollen wieder mehr Beachtung für Outgoing-Geschäft

 

Linnhoff: Vom Deutschland-Tourismus alleine kann die Branche nicht überleben

Der Bundesverband der Reisebüros VUSR hat von der Politik wieder mehr Beachtung für den Outgoing-Tourismus gefordert. Die Reisebüros kritisieren, dass die Reisen aus Deutschland heraus – gemessen an ihrer Bedeutung – in der öffentlichen Debatte völlig unter die Räder gekommen seien. Trotzdem erwirtschafte der Outgoing-Sektor der Tourismuswirtschaft immer noch den größten Teil des Branchenumsatzes. Eine Fokussierung auf den Deutschland-Tourismus alleine würde dem Verbraucherverhalten und der Realität im Reisevertrieb nicht gerecht. Im Zusammenhang mit dem mutmaßlichen Datenskandal der Kooperation RTK und des Veranstalters FTI forderte Verbandschefin Linnhoff einen „wachen Blick der Politik“ auf diese Angelegenheit.

Linnhoff sagte dazu: „Der Deutschland-Tourismus ist auch für uns sehr wichtig, ebenso wie der Klimaschutz. Dennoch führt der Löwenanteil der Reisen die wir verkaufen nach wie vor ins Ausland und dem müssen wir auch politisch Rechnung tragen. Klimaschutz muss alle Segmente umfassen und es wäre ein riesiger Fehler, den Outgoing-Markt von der Wahrnehmung an den Rand zu drängen. Wir als Reisebüros wollen einen nachhaltigen Tourismus weltweit und keine künstliche Verengung auf den Deutschland-Tourismus, weil man diesen per se für klimafreundlicher hält, was nicht zwingend immer der Fall ist.“

Diese Fokussierung auf den Heimatmarkt führt nach Ansicht von Linnhoff auch dazu, dass Reisebüros nicht die notwendige Aufmerksamkeit zuteil wird. Wer Klimaschutz ernst nehme, müsse die exzellente Beratungsleistung des Reisevertriebs mit ins Kalkül ziehen. Linnhoff: „Wir am Counter können durch unsere Beratung eine wichtige Rolle bei klimaverträglichen Reisen spielen. Unsere Kunden wollen aber trotzdem auch z.B. weiterhin in Warmwasserdestinationen und nicht nur an die Ostsee. Klimaschutz kann auch am Counter gepusht werden. Dafür muss man uns mitnehmen in der Debatte.“

Die Verbandschefin forderte im Falle des mutmaßlichen Datenskandales bei RTK und FTI ein sehr genaues Hinsehen der zuständigen Behörden: „Datenschutz ist ein hohes Gut, ebenso der Verbraucherschutz. In diese beiden Richtungen sollten die Behörden den Fall auch amtlich prüfen. Betroffene Reisebüros sollten das Vorgehen juristisch hinterfragen und gegebenenfalls von Sonderkündigungsrechten Gebrauch machen.“

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