Reisebüros: Unzufriedenheit ist keine Entschuldigung für Menschen- und Demokratieverachtung

VonVerband unabhängiger selbstständiger Reisebüros - Bundesverband e.V.

Reisebüros: Unzufriedenheit ist keine Entschuldigung für Menschen- und Demokratieverachtung


VUSR-Vorstand : Tourismusbranche muss gemeinsam Flagge zeigen

Der Bundesverband der Reisebüros VUSR hat sich mit den bundesweiten Protesten gegen Rechtsextremismus solidarisiert. Die Vorsitzende Marija Linnhoff rief Reisebüros auf, sich aktiv an den Demos und Aktionen gegen Rechtsextremismus zu beteiligen. Unzufriedenheit -so verständlich sie an einigen Stellen sei- sei niemals eine Entschuldigung für Menschen- und Demokratieverachtung. Gerade die Touristiker stünden für Weltoffenheit und den Austausch mit anderen Kulturen und müsste auch deshalb in aller Entschiedenheit gegen rechtsextreme Tendenzen ankämpfen. Viele Reisebürobetreiber und ihre Mitarbeiter hätten zudem einen Migrationshintergrund, zum Teil schon vor Generationen. Rechtextremismus und seine Auswirkungen seien nicht nur eine Gefahr für Demokratie und Gesellschaft, sondern auch für alles, für was die Reisebranche stehe.

VUSR-Chefin Linnhoff sagte dazu: „Die aufgedeckten Vertreibungsphantasien der Rechtsextremen zeigen, was die wirklich wollen, das Land spalten und abschotten. Unzufriedenheit mit politischen Entscheidungen mag legitim sein, aber sie ist niemals eine Entschuldigung für Extremismus oder gar Menschen- und Demokratieverachtung.“ Es sei unerlässlich, Kritik im demokratischen Spektrum konstruktiv und sachlich zu äußern. Rechte „Rattenfänger“ hingegen, die mit einfachen Lösungen locken, böten keinen wirklichen Beitrag zur Lösung der Herausforderungen, denen sich unser Land und auch die Tourismusbranche gegenübersieht.

Die Reisebranche, die wie kaum eine andere von Weltoffenheit, kulturellem Austausch und dem Kennenlernen anderer Länder lebe, sieht Linnhoff in der Verantwortung, an vorderster Front gegen die Verbreitung rechtsradikaler Parolen zu kämpfen „Es ist gut, wenn viele aus der Touristik ihre Stimme erheben, wie wir es auch in den letzten Tagen gesehen haben. Wenn Rechtsradikale und ihr parlamentarischer Arm von millionenfacher Ausweisung und Vertreibung sprechen, steht die vielfältige und international vernetzte Tourismuswirtschaft in der Pflicht, solchen Stimmen entschieden entgegenzutreten, und das nicht nur auf Demos. Wir müssen uns gemeinsam überlegen, wie wir das über die jetzigen Demonstrationen hinaus verstetigen. Eins ist doch klar: Abschottung ist das krasse Gegenteil von dem, wofür wir als Branche stehen.“, erklärt die Vorsitzende.

Deutschland brauche Gemeinsinn und kein Spiel mit dem Feuer, das nur in den Abgrund führt. „Wir haben gesehen, wohin Abschottung und Hass führen können. Die dunklen Kapitel unserer Geschichte dürfen sich nicht wiederholen. Reisen und das Entdecken anderer Kulturen leisten da einen wichtigen Beitrag. Das ist angewandte Offenheit und ein wichtiger Pfeiler für eine demokratische Zukunft. Deshalb ist beim Reisen der Blick über den eigenen Tellerrand so wichtig, um zu sehen, wie Menschen in anderen Ländern, auf anderen Kontinenten leben. Dies erweitert den Horizont und setzt die eigene Situation ins Verhältnis.“, so Linnhoff abschließend.

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