NATO-Übung: Reisebüros fordern Abfederung der Auswirkungen

VonVerband unabhängiger selbstständiger Reisebüros - Bundesverband e.V.

NATO-Übung: Reisebüros fordern Abfederung der Auswirkungen


Linnhoff: Brauchen bestmögliche Planung und notfalls auch Kompensation – Reisende dürfen nicht die Leidtragenden sein

Es könnte die größte Verlegübung der NATO im Luftraum seit Bestehen des Verteidigungsbündnisses werden. Die mutmaßlichen Auswirkungen auf den zivilen Luftverkehr haben jetzt auch den Reisebüroverband VUSR auf den Plan gerufen. Dessen Vorsitzende Marija Linnhoff fordert von Bundesverkehrsminister Wissing, die Auswirkungen auf die Reisenden an deutschen Flughäfen so gering wie möglich zu halten. Nötigenfalls müsse man auch über Kompensationen für Airlines und Touristik nachdenken. Nach dem letzten Chaos-Jahr an den Flughäfen seien weitere Einschränkungen über Wochen das Letzte, was Reisende und Tourismuswirtschaft gebrauchen könnten, zumal die Übung bzw. die Rückverlegung der Einheiten in den Beginn der Sommerferien im größten deutschen Bundesland NRW am 22.Juni fielen.

Verbandschefin Linnhoff sieht die Politik in der Verantwortung, zusätzliches Chaos an den Flughäfen und im Luftraum zu vermeiden. Sie sagte: „Wir verstehen, dass die Nato angesichts der außenpolitischen Herausforderungen üben muss. Allerdings sollte das nicht zu Lasten der Reisenden und der Tourismuswirtschaft gehen. Gute Planung und bestmögliche Abfederung der Folgen für den Reiseverkehr in der Luft sind Pflicht und da sehen wir noch Luft nach oben. Verkehrsminister Wissing muss die Planungen für Einschränkungen transparent und nachvollziehbar machen und gegebenenfalls auch über mögliche Kompensationen nachdenken. Welche Kosten entstehen für Verbraucher, Fluggesellschaften, Reiseveranstaltern, Fluggesellschaften und Flughäfen und wie können diese Kosten vermieden werden bzw. wer trägt sie? Das wollen wir vorher geklärt sehen. Wir sollten jetzt keine Flüge verkaufen, von denen wir wissen, dass die Leute am Ende stundenlang auf dem Airport stehen werden oder gar nicht fliegen können. Das wäre fatal.“

 Der Reisevertrieb fürchtet, dass bei schlechter Absprache Chaos, Flugstreichungen, Flugverspätungen und Probleme der Fluggesellschaften bei Umläufen vorprogrammiert seien und dies hätte mindestens Folgen für das erste Hauptreisewochenende im Sommer 2023. Linnhoff: „Wenn das hier allenfalls halbherzig geklärt wird, bedeutet das am Ende – mal wieder – unbezahlte Mehrarbeit für den Vertrieb und unnötige Belastungen der Verbraucher. Das muss man bei allem Verständnis für die Übungsnotwendigkeit vermeiden. Dazu muss man nicht zwingend an Nachtflugverboten oder Fluggastrechten rühren, aber gute und rechtzeitige Planung, Transparenz und Rücksichtnahme helfen da schon weiter.“

Dieses Thema war auch präsent als sich Marija Linnhoff am 06.04.2023 mit der Geschäftsführung der Flughafens Düsseldorf GmbH traf. Im Gespräch mit Dr. Pfisterer und Herrn Redeligx tauschte sich Verbandschefin Linnhoff über das Flugchaos 2022 und die Lehren, also Umstrukturierungen am Flughafen Düsseldorf, unter anderem DUSgateway aus. Linnhoff: „Den Reiseverkehr an Ostern scheint Düsseldorf im Griff gehabt zu haben, für den Sommer muss aber auch angesichts der geplanten Nato-Übung besondere Vorsorge getroffen werden. Der Reisevertrieb bleibt dahinter, damit unsere Reisenden mit einem guten Gefühl in ihren wohlverdienten Urlaub starten und nicht mit Stress und Ärger.“

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